La Rioja


Durchquert man die Pyrenäen von Frankreich kommend in Richtung Süden, erreicht man bald das Tal des Ebros, der Nordspanien in südöstlicher Richtung bis hin zum Mittelmeer durchfliesst. Am Mittellauf des Ebros, ca. 50 km südlich von Pamplona, erstreckt sich auf 120 km Länge und 40 km Breite eine Region, die zu den bekanntesten Weinanbaugebieten Spaniens gehört: die Rioja. Dort wird auf einer Gesamtfläche von ca. 61.000 ha Wein angebaut. Die Region verdankt ihren Namen dem "Río Oja", einem der sieben Nebenflüsse des Ebros, der in diesem Gebiet von Süden kommend nahe der Stadt Haro in den Ebro mündet. Hier liegt auch der Mittelpunkt des Weinbaus in der Rioja. Die Rioja wird im Norden durch das kantabrische Gebirge und im Süden durch die Sierra de la Demanda begrenzt. Das Hauptwirtschaftszentrum der Region ist Logroño.

Die Region gliedert sich in drei Teilgebiete: Rioja Alavesa, Rioja Alta und Rioja Baja:

 

1. Die Rioja Alavesa ist nördlich des Ebros zwischen Haro und Logroño gelegen; sie ist das kleinste der drei Teilgebiete. Die Weinberge befinden sich hier vorwiegend an Südhängen. Die Weine haben einen niedrigen Säuregehalt und ein ausgeprägtes Bouquet. Die Niederschlagsmengen liegen bei fast 500 mm/Jahr. Die Böden sind leicht und kalkreich, locker und porös. Zu den wichtigsten der insgesamt 18 Weinbaugemeinden der Alavesa, die ca. 20 % der Gesamtrebfläche der Ursprungsbezeichnung "Rioja" bewirtschaften, gehören Laguardia, Elciego und Oyón.

 

2. Die Rioja Alta ist das eigentliche Zentrum des Weinbaus, das sich südlich des Ebros zu den Bergen der Sierra de la Demanda hin erstreckt. Hier liegen nicht nur 42 % der Anbauflächen der gesamten Rioja, hier findet man auch die meisten und grössten Bodegas der Region. Das Gebiet umfasst 75 Gemeinden sowie einen kleineren Bezirk, El Ternero, der über den Ebro nach Norden in das Gebiet der Alavesa hineinreicht. Auffallend sind die hellbraunen, kalkhaltigen Lehmböden. Angebaut wird hier vorwiegend die Tempranillo-Traube, die den Rioja-Weinen Charakter und Eleganz verleiht. Auch hier herrscht, wie in der Rioja Alavesa, auf Grund der höheren Lage ein kühleres Klima, das noch vom Einfluss des Atlantiks bestimmt wird. Hier wachsen leichte, frische Weine von hervorragender Qualität.

 

3. Die Rioja Oriental - bis 2017 hiess sie Rioja Baja schliesst sich in südöstlicher Richtung an die Rioja Alta an und folgt dem Flusslauf des Ebro in Richtung Mittelmeer. Auf die 37 Gemeinden der Rioja Baja entfallen ca. 38 % der Anbaufläche. Das Klima ist hier bereits merklich wärmer und trockener. 3.000 Sonnenstunden werden jährlich gezählt und es fällt nur noch ca. 370 mm Niederschlag pro Jahr. Die Erträge in diesem Gebiet sind höher als in den anderen Gebieten der Rioja. Die Weine weisen einen höheren Alkoholgrad und einen niedrigeren Säuregehalt auf.

 

Geschichte

Glaubt man der Legende, so wurde im Gebiet der heutigen Rioja bereits zur Zeit der Römer Weinbau betrieben. Ausgrabungen in der Rioja Alavesa zumindest deuten darauf hin, dass es dort bereits damals Weinbau gab. Nachweislich lassen sich die Anfänge des Weinbaus in der Rioja bis ins 11. Jh. datieren.

Nach der Befreiung Spaniens von der Herrschaft der Mauren liessen sich in der Rioja Zisterzienser-Mönche nieder, die die ersten Rebstöcke pflanzten. Dabei profitierte der junge Weinbau vom steten Erfahrungsaustausch der Mönche mit dem französischen Burgund, wo der Weinbau schon zu jener Zeit eine lange Tradition hatte. Nachdem die Klöster den Weinbau zu einer ersten Blüte gebracht hatten, stieg Anfang des 16. Jh. die Zahl der Bauern, die ihre Betriebe vom Ackerbau auf Weinbau umstellten. Offensichtlich wandelte sich damals auch der Weingeschmack. Das blieb nicht ohne Folgen für die Qualität des Weines. Die Zeit der grossen Klosterweine war vorbei. Der gesteigerten Nachfrage wurde in erster Linie mit Weinen der Rebsorte Mazuelo entsprochen, der hohen Erträge bei geringem Alkoholgehalt brachte.

Im 17. und 18. Jh. entwickelte sich eine Vorliebe für den Clarete, eine damals beliebte und spezifische Mischung zwischen Rot- und Weisswein. Die Spezialität des Clarete wird auch heute noch in der Region produziert. Eine entscheidende Wende für die Bedeutung des Rioja- Weins im internationalen Handel brachte schliesslich das Jahr 1780, als Manuel Quintano eine in Bordeaux entwickelte Ausbautechnik einführte und als erster benutzte. Damit wurden "mittelalterliche" Behandlungsmittel wie Harz, Fisch oder Branntwein überflüssig. Die Extraktionszeit, während der die Farbe aus den Schalen in den Most wandert, wurde verkürzt und die Klärung des Weines wurde erstmalig mit dem Eiweiss von Hühnereiern durchgeführt.

Jahre später war es der Marqués Luciano de Murrieta, der mit Unterstützung des Duque de la Victoria die von Quintano eingeführte Technik weiterentwickelte. Der Duque de la Victoria stellte ihm seine Kellerei und seine Weinberge zum Experimentieren zur Verfügung. Schliesslich kauften sie eine neue Finca, auf der sie eine Kellerei errichteten. Dort begannen sie auch, die Cabernet-Traube einzuführen und wurden damit zum historischen Vorläufer einer aktuellen Entwicklung.

Gegen Ende des 19. Jh. brach ein goldenes Zeitalter für den spanischen Weinbau an, von dem auch die Rioja profitierte. In Frankreich vernichtete die Reblaus den Weinbau, was zu einem drastischen Anstieg der Nachfrage an spanischen Weinen führte. Weinhändler aus allen Ländern interessierten sich für die Weine aus der Rioja. Weinbauern und Kellermeister aus Bordeaux liessen sich in der Rioja nieder und brachten ihre Erfahrungen und Kenntnisse mit. Die Rioja wurde an das Eisenbahnnetz angeschlossen, und es entstanden Weinkellereien im Bordeaux-Stil. In der Rioja bildeten sich in jener Zeit viele grosse Weingüter, die heute noch als Markenzeichen für den Weinbau der Region stehen.

Zur Jahrhundertwende suchte die Reblaus auch Spanien und Rioja heim. Das Interesse an einem gesicherten Minimalertrag stand in jener Zeit im Vordergrund. Nachdem die Plage überwunden war, passten die Weingüter ihre Weinberge und die Weinproduktion während der letzten Jahrzehnte den neuesten Erkenntnissen an. Gleichzeitig gehörte die Rioja in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts zu den Vorreitern in der Entwicklung einer modernen Weingesetzgebung, Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung. Im Jahre 1926 wurde der erste "Consejo Regulador" (Kontrollausschuss) gegründet, und 1945 erhielt Rioja als eines der ersten Anbaugebiete Spaniens die offizielle Anerkennung als Denominación de Origen (geschütztes Anbaugebiet).

Die letzten Jahrzehnte waren geprägt von einem steilen wirtschaftlichen und technischen Aufschwung der Weinbranche. Neben der Pflege traditioneller Methoden der Weinbereitung hielt in den Betrieben modernste Kellertechnik Einzug. Viele neue, modern arbeitende Bo- degas wurden gegründet, viele bestehende Betriebe wurden rigoros modernisiert. Das Resultat lässt sich sehen. Heute gehört Rioja zu den fortschrittlichsten Weinbaugebieten der Welt.

Die grosse Bedeutung der Rioja als Weinanbaugebiet zeigt sich auch daran, dass die geschützte Herkunftsbezeichnung (Denominación de Origen) der Region im Jahr 1991 mit der Auszeichnung «Calificada» aufgewertet wurde. Seither ist die Rioja Denominación de Origen Calificada (D.O.C.). Um diese Auszeichnung zu erhalten, muss ein Gebiet einer Reihe besonderer Qualitätsanforderungen gerecht werden, die die Rioja derzeit als einzige spanische Region erfüllt.

 

Klima

Die unterschiedlichen Klimazonen werden vor allem durch die unterschiedlichen Höhenlagen und, damit verbunden, durch die Gebirgszüge bestimmt, von denen die Rioja umgeben ist.

Rioja Alta und Rioja Alavesa: Hier macht sich der Einfluss des Atlantiks im Norden bemerkbar. Zu Beginn des Frühjahrs, wenn die Weinstöcke in der Blüte stehen, wird das Klima durch warme Ostwinde und hohe Temperaturen bestimmt. Heisse und sonnenreiche Sommer mit kühlen Brisen in den Nächten folgen. Den Herbst kennzeichnen milde Temperaturen. Im Winter kommt es zu gelegentlichen Schneefällen und häufiger Reifbildung.

Rioja Oriental: Hier macht sich der Einfluss des mediterranen Klimas bereits stark bemerkbar. Im Jahresmittel gesehen ist es hier heisser und trockener als in den anderen Regionen. Hier gibt es gelegentliche Schäden durch Hagelschlag und durch den trocken-heissen "Solano"- Wind. Die winterlichen Temperaturen fallen nur selten unter den Nullpunkt.

Von Westen nach Osten nehmen die Niederschlage ab und die Temperaturen steigen an. Die mittlere Temperatur liegt in Alfaro (Rioja Oriental) um knapp 2°C über der von Haro im Zentrum der Rioja Alta.

 

Die Böden

In der Rioja kommen drei verschiedene Bodentypen vor:

1. Ein Gemisch aus Kalkton, Tonerde, Kreide und Sandstein.

2. Stark eisenhaltige Tonerde.

3. Magerton- und Lehmböden mit Ablagerungen des Ebro und seiner Nebenflüssen.

Diese Bodentypen verteilen sich folgendermassen auf die Weinbaugebiete:

Rioja Alavesa: Kalktonböden

Rioja Alta: Ablagerungen, durchmischt mit kalk- und eisenhaltiger Tonerde und alluviale Ablagerungen des Ebros und seinen Nebenflüssen.

Rioja Oriental: Eisenhaltige Tonerde und alluviale Ablagerungen.

 

Rebsorten

In der Rioja sind heute 7 verschiedene Rebsorten zugelassen, die ausschliesslich spanischen Ursprungs sind. Im Rahmen von Anbauversuchen gestattet der Consejo allerdings auch in begrenztem Umfang die Anpflanzung von ausländischen Rebsorten. Die wichtigste Weissweinrebe ist die «Viura», die bedeutendste Rotweinrebe ist in der Rioja Alta und Alavesa die «Tempranillo» bzw. die «Garnacha Tinta» in der Rioja Oriental.

Die 7 zugelassenen Rebsorten (Synonyme in Klammern) haben folgende Eigenschaften:

 

Rotwein Trauben

 

1. Tempranillo (Cencibel, Tinto Fino, Ull de Llebre)

Diese grosse Rotweinsorte ist massgebend für die herausragende Qualität der roten Rioja- Weine. Die Tempranillo-Traube hat eine recht dicke Schale von tiefschwarzer Tönung. Die daraus gekelterten Weine bestechen durch eine kräftige Farbe, eine ausgewogene Säure und ein lebendiges Aroma. Sie erreichen einen Alkoholgehalt von ca. 12 %, eine hohe Oxydationsbeständigkeit und zeichnen sich durch ein unverkennbares Bouquet aus. Sie eignen sich hervorragend für eine langjährige Reifung und Alterung. Die Tempranillo-Traube reift bis Ende September und wird zwei Wochen vor der Garnacha-Traube geerntet, daher auch die Bezeichnung «Frühtraube».

2. Garnacha Tinta (Garnacho, Lladoner, Tinto, Aragonés, Grenache)

Diese Sorte ist die vorherrschende Traubenart in der Rioja Oriental. Sie ist genügsam und wächst sogar auf trockenen, steinigen Böden. Die Rebstöcke entwickeln sich gerade und kräftig, so dass sie auch grosser Hitze und starken Winden widerstehen. Die Garnacha-Traube braucht viel Wärme und reift erst spät, ist beständig gegen Oidiumbefall (echten Mehltau), sehr empfindlich allerdings gegenüber Peranospora (falschen Mehltau).

3. Graciano

Ein unverzichtbarer Bestandteil für die guten Tinto-Weine aus der Rioja, die durch diese Traube an Eleganz, Bouquet und Aroma gewinnen. Die Trauben haben eine tiefschwarze Färbung und sind trotz ihrer dünnen Schale recht unempfindlich gegenüber Krankheiten. Die Weine aus dieser Traube haben einen Alkoholgehalt von 10-12 % und sollten jung getrunken werden. Diese Traubensorte ist in den ältesten Weinbergen zu finden und nicht mehr sehr häufig; sie gilt als einer der «Urtypen» unter den Rioja-Sorten.

4. Mazuelo (Cariñena)

Hierbei handelt es sich um eine robuste Sorte mit einem Alkoholgehalt zwischen 11,5 % und 13,5 %, die reich an Tannin und Gerbstoffen ist. In Verschnitten wird sie in kleinen Mengen zur Intensivierung der Farbe und zur Verlängerung der Reifezeit (geringe Oxydationsempfindlichkeit!) genutzt. Diese Sorte ist auch in den Anbaugebieten Südfrankreichs verbreitet, wo man sie als Cariñena-Traube kennt.

 

Weisswein Trauben

 

1. Viura (Macabeo, Alcanón)

Diese frische, aromatische Traube hat sich unter den weissen Sorten zur wichtigsten Art entwickelt. Sie ist sehr ergiebig und wird für die Herstellung von frischen, fruchtigen Weinen mit ausgewogenem Säureverhältnis und einem Alkoholgehalt von ca. 11 % verwendet. Sie ist beständig gegen die Oxydation und eignet sich gut zur Einstellung bestimmter Geschmacksrichtungen nach dem neuen Verfahren der Kaltgärung für Weissweine.

2. Malvasía (Malvasía Riojana, Rojal Blanco, Subirat)

Oft wird diese Sorte mit der Viura-Traube verschnitten. Die aus ihren hergestellten Weinen sind im Alkoholgehalt mit den Viura-Weinen vergleichbar. Die Trauben dieser Sorte haben einen hohen Gehalt an Weinsäuren und zeigen bei ihrer Reife eine rötliche Farbe. Sie ergeben kräftige Weine und sind empfindlich gegen den Mehltau.

3. Garnacha Blanca

Die Weine der Garnacha Blanca erreichen den höchsten Alkoholgehalt und haben im Vergleich zu den anderen hier beschriebenen Sorten einen niedrigen Säuregrad. Diese Traubensorte ist zwar weniger verbreitet, eignet sich aber für gefällige Weine und wird auch für Verschnitte verwendet.  

 

Verschnitt

Weine, die ausschließlich aus einer Sorte hergestellt werden, sind äusserst selten. Bei den meisten Weinen handelt es sich um eine sorgfältige Kombination aus mindestens drei Sorten, die nach ihren besonderen Eigenschaften ausgewählt werden und dem Endprodukt einen ausgewogenen Charakter verleihen sollen. Mit dem gekonnten und geschickten Verschnitt von Mosten aus unterschiedlichen Traubensorten und oft auch aus unterschiedlichen Teilgebieten profilieren sich viele Weinerzeuger, indem sie «ihren» Wein-Typ kreieren. Die Mischungsverhältnisse sind von Weinkellerei zu Weinkellerei unterschiedlich, vor allem in der Rioja Alta, wo beim Rotwein alle vier Haupt-Traubensorten für Verschnitte verwendet werden.

 

Weinbau

Der Rebschnitt: Die Weinberge werden in einer extensiven Form, in der Regel ohne Drahterziehung, bewirtschaftet. Durch den Kurzschnitt bleiben die Stauden niedrig und sind so vor starken Winden geschützt. Diese Erziehungsform erfordert relativ geringen Arbeitsaufwand, eine maschinelle Weinlese ist allerdings nicht möglich. Die Bepflanzungsdichte beläuft sich auf 2500-4000 Rebstöcke je Hektar.

Zulässig ist ein Ertrag von 6.500 kg/ha bei den roten und von 9.000 kg/ha bei den weissen Traubensorten. Diese Obergrenzen werden nur selten überschritten; in den meisten Fällen liegen die Erträge deutlich darunter.

Die Weinlese findet meistens in der zweiten Oktoberhälfte statt, mit Ausnahme in der Rioja Oriental, wo zwei Wochen früher geerntet wird.

 

Die Kellereien

Das spanische Weingesetz ist eines der ältesten der ganzen Welt und an Kompliziertheit kaum zu überbieten! So werden auch bereits die Kellereien in verschiedene Kasten unterteilt und klassifiziert.   

 

Bodegas Elaboradoras

In diesen Kellereien dürfen ausschließlich Grundweine hergestellt werden, die den Anforderungen des Consejo entsprechen.

Bodegas de Almacenamiento

Diese Kellereien betreiben keinen Ausbau im Weinfass, sind also auf die Vermarktung junger Weine spezialisiert.

Bodegas de Crianza

Diese Kellereien produzieren den Crianza, den Reserva und den Gran Reserva, also die Weine, die eine Mindestzeit im Eichenfass lagern müssen, um diese Qualitätsbezeichnungen tragen zu dürfen. Dazu muss der Wein nach den Vorschriften des Consejo bei gleichbleibenden Temperaturen, erschütterungsfrei sowie unter angemessenen Belüftung und Luftfeuchtigkeitsbedingungen gelagert werden. Eine Bodega de Crianza muss über einen Vorratsbestand von mindestens 225.000 Liter Wein verfügen, der sich im Reifeprozess befindet, wovon die Hälfte in mindestens 50 Eichenfässer mit je 225 Liter Inhalt zu lagern ist. In der Rioja gibt es 367 solcher Bodegas de Crianza.

 

Qualitätsstufen

Für die Qualitätsweinherstellung und die Deklaration der Qualitätsstufen gelten jetzt in ganz Spanien einheitliche Mindestanforderungen (Art. 17 der Ministerverordung vom 1.8.1979), die regional spezifiziert bzw. verschärft werden können. Was die Qualitätsstufen betrifft, gilt in der Rioja:

 

1. Garantía de Orígen

Bei Weinen mit der «Garantía de Orígen» auf dem Etikett handelt es sich um junge Weine (ein bis zwei Jahre alt) aus bestimmten Anbaugebieten ohne oder mit nur kurzzeitigem Ausbau im Eichenholzfass.

 

2. Vino de Crianza

Ausgebaute und gelagerte oder mit solchen versetzten Weinen. Roter «Vino de Crianza» muss mindestens 12 Monate in Eichenfässer lagern. Er darf frühestens im 3. Jahr nach der Ernte zum Verkauf kommen. Weiss- und Roséweine mit der Bezeichnung «Vino de Crianza» müssen mindestens 6 Monate Lagerung im Eichenfass vorweisen.

 

3. Reserva

Bei den roten "Reservas" handelt es sich um ausgewählte Weine eines guten Jahrgangs, die mindestens 36 Monate in Fässern und Flaschen gelagert und davon mindestens 12 Monate oder länger in Eichenfässer ausgebaut wurden. Der "Reserva" darf also frühestens im vierten Jahr nach der Ernte in den Handel gelangen. Weiss- und Roséweine mit der Bezeichnung «Reserva» müssen mindestens 24 Monate Ausbauzeit vorweisen, davon wenigstens 6 Monate im Holzfass.

 

4. Gran Reserva

Für «Gran Reserva» Weine nutzt man ausgezeichnete Jahrgänge. Früher gab es für diese Qualitätsstufen keine Ausbaubestimmungen. Jetzt sind mindestens 24 Monate Lagerung in Eichenfässer und 36 Monate in Flaschen für die roten "Gran Reservas" vorgeschrieben. Die Weine müssen von hoher Güte sein, um während der langen Lagerung ihre ganze Klasse zu entwickeln.

Die angegebenen Zeiten entsprechen der Mindestausbau- und Lagerzeit nach den Vorschriften des Consejo. Einige Kellereien lassen ihre Weine je nach der gewünschten Rioja-Art aber auch länger reifen.

Es gibt aber auch viele Weinkellereien und Weingüter, denen das Korsett der Gesetzgebungen zu eng ist und ihre Weine sozusagen deklassieren, um ihre eigenen Ideen und ihr eigenes Gutdünken über die Machart und den Ausbau ihrer Weine zu verwirklichen.

Etwa 80 % der Produktion entfallen auf die Jungweine (Joven) und Crianza-Weine, ca. 15 % der Produktion entfallen auf die Qualitätsstufe Reserva, ca. 3 % auf den Gran Reserva. Weitere 2 % der Produktion entfallen auf Spezialitäten.

 

Qualitätskontrolle

Kein anderes Herkunftsgebiet unterwirft sich so strengen Qualitätskontrollen wie die Rioja, und dass aufgrund der freiwilligen Initiative aller Betroffenen.

Das strenge und effiziente Kontrollsystem der Herkunftsbezeichnung Rioja überwacht nicht nur die Weinproduktion und die Qualität des Weines, sondern auch den Vertrieb und die Vermarktung. Ziel des Consejo, der die Kontrollkriterien festsetzt und bestimmt, ist es, mit der Genauigkeit und Gewissenhaftigkeit seiner Qualitätskontrollen das Vertrauen der Verbraucher in die geschützte Herkunftsbezeichnung zu stärken.

 

Register

Genaue Flächen- und Kellereiregister, die der Consejo führt und das permanent aktualisiert wird, sind eine Voraussetzung für die genaue Mengen und Qualitätskontrollen. Ohne Eintragung des Herkunftsweinbergs in diese Register erhält kein Wein die geschützte Herkunftsbezeichnung «Rioja» auf dem Rücketikett.

 

Servicio de Inspección del Consejo

Wenn der Wein in den Kellern schliesslich fertig ist, führen Mitarbeiter vom «Servicio de Inspección del Consejo» Besuche bei allen Kellereien durch, um die Weinherstellung zu überprüfen. Im Januar/Februar jedes Jahres werden dann in den Kellereien Proben gezogen, die in den Labors des Consejo verschiedene Qualitätskontrollen durchlaufen müssen. Das sind sowohl Kontrollen analytischer Art als auch organoleptische Überprüfungen. Nur solche Weine, die beide Kontrollinstanzen passieren, dürfen schliesslich die geschützte Bezeichnung «Rioja» tragen und unter dieser Bezeichnung mit Rücketikett und nummerierter Banderole vermarktet werden.

 

Numerierung der Banderolen

Die kontinuierliche Nummerierung der Banderolen macht es möglich, auch im Nachhinein jederzeit zu überprüfen, wie viele Flaschen von jedem x-beliebigen Wein eine Kellerei verlassen haben. Die Daten aus der kontinuierlichen Zählung laufen beim Consejo zusammen und werden mit Hilfe eines komplizierten, computergestützten Systems monatlich aktualisiert.

 

Weinjahrgänge

Bedingt durch die günstigen Klima- und Bodenverhältnisse konnten die Rioja-Winzer in den letzten 25 Jahren viele Jahrgänge von überdurchschnittlichen Qualitäten herstellen.

Alle Rioja Jahrgänge die momentan auf dem Markt erhältlich sind stammen zumindest aus einem guten Jahr, viele davon aber aus einem sehr guten oder sogar exzellenten Jahr!

 

Export

Die wichtigsten Exportmärkte für die Rioja-Weine sind, Großbritannien, Deutschland, Schweiz, USA, und Schweden.

Rioja Alavesa


Rioja Alta


Rioja Oriental


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